Ausblick auf das kleine Tokyo.

Ankunft in Japan, Yachiyodai bei Tokyo

Nachdem wir nun schon zwei Stunden später als erwartet am Abend des 21. Juli 2017 auf dem Tokyo Narita Airport landeten (lies auch unseren letzten Beitrag zu Chengdu), dauerte die ganze Immigration auch nochmal relativ lange, weil scheinbar mehrere Flugzeuge gleichzeitig gelandet sind. Mehrere hundert Menschen müssen nun an sechs Beamten vorbei und das dauert leider. Während wir in der Schlange standen, hat Jean unserem Airbnb-Host Tomo schonmal geschrieben, dass es später wird. Wir hatten bei der Buchung vereinbart, dass sie uns am Bahnhof in Yachiyodai abholt, weil es bis zur Unterkunft ansonsten noch ein gut 15-minütiger Fußmarsch geworden wäre.

Als wir dann am Bahnhof endlich ankommen sind, hat uns Tomo bereits erwartet. Wir quetschten uns und unsere Rucksäcke in ihren Mini-Toyota und dann ging es zunächst zu unserem neuen Zuhause für die kommenden vier Nächte um das große Gepäck abzuladen. Anschließend sind wir die halbe Strecke wieder zurückgefahren um an einem Convenience-Store noch eine Kleinigkeit zum Abendessen für uns einzukaufen. Da wir Tomo nicht lange im Auto warten lassen wollten, haben wir schnell nach was gegriffen, was lecker aussah: Soba-Nudeln und Hühnchen mit Reis. Ein kleiner Nachtisch durfte natürlich auch nicht fehlen und so haben wir uns spontan und auf die Schnelle für kleine Rosinenbrötchen entschieden. Hier stellte sich später heraus, dass das ein absoluter Glücksgriff war und uns die Rosinenbrötchen durch unsere Japan-Reise begleiten werden. Frischgebackenes Rosinenbrot oder -brötchen schmeckt ja schon in Deutschland sehr lecker. Wenn man dann noch Butter drauf macht, wird das ganze noch leckererer. Was aber tun, wenn man unterwegs ist und gerade keine Butter zur Hand hat? In Japan sind die Rosinenbrötchen bereits mit einem Klecks Butter gefüllt und schmecken super, super lecker. Bei uns gab es dann ab dem ersten Abend mindestens eine Packung Rosinenbrötchen am Tag 🙂

Unser Zuhause in Yachiyodai fast am Herzen Tokyos.
Unser Zuhause in Yachiyodai fast am Herzen Tokyos.

Am nächsten Tag stand dann erstmal wieder Ausschlafen auf dem Programm und dann musste mal wieder geplant werden. Was wollen wir uns in Tokyo alles angucken? Wo geht es danach hin? Wie kommen wir dann dahin? Wo übernachten wir dann dort? Für die ganzen Recherche-Arbeiten und die Planung geht ganz schön viel Zeit drauf – zumindest bei uns noch. Einerseits sind diese Planungsaktivitäten ja wichtig, denn sonst würden wir immer noch in Frankfurt sitzen. Andererseits haben wir immer noch das Gefühl die Zeit mit „unnützem“ Zeug einfach zu verplempern, wenn man stundenlang im Zimmer sitzt, das Internet durchforstet und guckt, wo es schön ist und wo man überall günstig hin(-fliegen) kann und dann noch nicht so wirklich zu einem Ergebnis (Buchung) kommt. Wir haben uns zumindest vorgenommen hier ein wenig effizienter zu werden und uns einfach schneller zu entscheiden, denn im Grunde sind das reine Luxusprobleme, die wir hier haben. Die Welt ist so riesig, es gibt viele, viele wunderschöne Flecken und alles können wir ohnehin nicht sehen.

Da aber schon wieder Kaffee-und-Kuchen-Samstag ist, müssen wir unsere Recherche am Nachmittag kurzzeitig unterbrechen und spazieren ins Café Con im Zentrum von Yachiyodai. Hier gibt es leckere Matcha-Brownies. Am Nebentisch wird ein riesiges Honig-Sandwich genossen und ich ärgere mich kurz, dass ich das nicht auch bestellt habe:-) Auch wenn Tokyo-Yokohama mit rund 37 Millionen Menschen der größte Ballungsraum der Welt ist, kommt uns Yachiyodai ziemlich ruhig, klein und vertraut vor – fast wie zu Hause. Nach dem wuseligen und vollen China ist das eine reine Wohltat!

Anschließend schlendern wir noch durch den Supermarkt und entdecken viele und lecker aussehende Dinge. Eigentlich wollten wir nur ein bisschen für unser Abendessen einkaufen, aber unser Korb ist ruckzuck voll. Wir haben uns gedacht, dass das was wir an dem Abend nicht essen, halt die nächsten Tage gegessen wird.

Convenience Essen aus dem Supermarkt ist wirklich ziemlich gut in Japan und macht das Essen auch etwas erschwinglicher.
Convenience Essen aus dem Supermarkt ist wirklich ziemlich gut in Japan und macht das Essen auch etwas erschwinglicher.

Da wir nicht am Sonntag nach Tokyo reinfahren wollten, verbrachten wir den Tag auf unserem Zimmer bzw. der Terrasse und recherchierten mal wieder.

Traditionelles Festival

Über E-Mail kommunizieren wir mit Tomo, die mit ihrem Mann Taka eigentlich bei uns mit im Haus wohnt. Wir hatten ihr mehrfach angeboten, dass sie auch gerne jederzeit vorbeikommen kann, aber sie scheint sich bei der Kommunikation per E-Mail wohler zu fühlen. Für Sonntagabend hatte sie uns gefragt, ob wir mit ihr und ihrem Mann zu einem Local Festival in Yachiyodai kommen wollen. Da haben wir nicht lange überlegt und sofort zugesagt. Auf dem Festival gab es Essen und Trinken und Tomo hat uns zu allem eingeladen, was uns dann doch etwas unangenehm war, aber sie wollte partout nichts von uns nehmen. Es gab zunächst aufgespießte Würstchen mit Ketchup, Tee, Okonomi Yaki Hiroshima Style und später noch local Beer. Das Beer gab es am Ende der Tanz-Session, denn auf dem Festival wurde von Jung und Alt getanzt und irgendwann wurden auch wir beide aufgefordert mitzumachen. Zu Trommel-Rhythmen wurden verschiedene traditionelle Choreographien im Kreis getanzt. Jedesmal, wenn wir uns eine Verschnaufpause gönnen wollten, kam jemand anderen und hat uns erneut aufgefordert mitzumachen. Da konnten wir einfach nicht nein sagen und das Bier am Ende hatten wir uns dann mehr als verdient.

Unsere Gastgeber ganz rechts und ihre Freunde, die für uns extra die klassischen Kutten angezogen haben.
Unsere Gastgeber ganz rechts und ihre Freunde, die für uns extra die klassischen Kutten angezogen haben.
Wo verstecken wir uns nur...
Wo verstecken wir uns nur…

Ausflug in die MegaCity Tokyo

Am Montag, den 24. Juli 2017 ging es dann endlich nach Tokyo. Wir hatten uns nicht allzu viel vorgenommen und wollten uns eher durch die Stadt treiben lassen. Das wenige was wir geplant hatten, war der Besuch des Skytrees (mit 634 m der höchste Funkturm der Welt und nach dem Burj Khalifa das zweithöchste Bauwerk der Welt). Wäre es nicht so diesig gewesen, hätte man von dort ziemlich weit gucken und sogar den Mt Fuji sehen können. Aber selbst das was wir gesehen haben, war schon beindruckend – ein unendliches Häusermeer. Auch wenn kein Samstag war, haben wir uns im Skytree-Café einen Cheesecake geteilt, weil dieser uns einfach so angelacht hat und wir zudem ein kleines Hüngerchen verspürten. Da wir uns aber nicht nur von Süßkram ernähren wollten, gab es dann später auch ein richtiges Mittagessen mit Soba-Nudeln.

Bissl Aussicht vom Tokyo Skytree aus.
Bissl Aussicht vom Tokyo Skytree aus.
Blick durch den Glasbottom.
Blick durch den Glasbottom.

Der Park, den wir noch auf unserer Agenda hatten, hatte an diesem Tag leider zu und so spazierten gemütlich durch die Stadt zum nächsten TOP: Die Bronze-Statue von dem Hund Hachiko vor dem Bahnhof Shibuya. Die wahre Geschichte des Hundes wurde verfilmt und wer den Film (Hachiko – eine wunderbare Freundschaft) mit Richard Gere noch nicht gesehen hat, kann ich diesen nur wärmstens empfehlen. Wer allerdings so eine Heulsuse ist, wie ich, dem empfehle ich auch ausreichend Taschentücher bereit zu halten. Mit „Besichtigung“ der Statue war unser Tokyo-Programm auch schon beendet und wir haben uns langsam auf den Rückweg gemacht. Am Abend haben wir dann in Yachiyodai noch leckeres Sushi gegessen.

Jean ist ein wirklich großer Eisenbahn-Fan.
Jean ist ein wirklich großer Eisenbahn-Fan.
Sake-Fässchen im Park. Leider leer.
Sake-Fässchen im Park. Leider leer.
Bordeaux-Fässchen im Park, man wollte sich schon immer der westlichen Kultur öffnen - hey klar, über Wein läuft's am besten.
Bordeaux-Fässchen im Park, man wollte sich schon immer der westlichen Kultur öffnen – hey klar, über Wein läuft’s am besten.
Der kleine Hachiko neben dem Hund, ach ne, Sina neben Hachiko...hatschiii!
Der kleine Hachiko neben dem Hund, ach ne, Sina neben Hachiko…hatschiii!
Eine der vollsten Kreuzungen: Shibuya-crossing, bei grün stehen alle Fahrzeuge und Fußgänger dürfen auch diagonal gehen...just wait for it...
Eine der vollsten Kreuzungen: Shibuya-crossing, bei grün stehen alle Fahrzeuge und Fußgänger dürfen auch diagonal gehen…just wait for it…
...and go!
…and go!

Auch wenn wir von dem aktiven Tag ziemlich k.o. waren, mussten wir anschließend noch ausfindig machen, wie wir am besten von unserem jetzigen Wohnort nach Gotemba am Fuße des Mt. Fuji kommen. Dank Google wurden wir fündig und am Morgen des 25. Juli 2017 hat uns Tomo pünktlich um 10 Uhr zum Bahnhof gebracht. Tschüss Yachiyodai, Mt. Fuji wir kommen! Lies dazu auch unseren nächsten Beitrag zur Besteigung des Mount Fuji.

Weitere Bilder wieder in der Galerie zu Tokyo!

Ähnliche Beiträge

2 Kommentare

  1. Achtung Achtung. …besuchen Sie auch den neuen Blog : Vier zwei sehen Bier.
    interessante Berichte aus der Suppen Kultur der Gesellschaft.

  2. Achtung Achtung. …besuchen Sie auch den neuen Blog : Vier zwei sehen Bier.
    interessante Berichte aus der Suppen Kultur der Gesellschaft.
    Von Didier und H 1 auf ihrer Tour durch die Bierwelt der Allgäu er Alpen.
    Schee is..Heute Folge 1: Aperol Sprit zum Frühstück

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert