Seekarte Navigation lernen: Eine Anleitung für angehende Wassersportler

In diesem Blog-Beitrag möchte ich dir nochmal die Inhalte zum Thema der Navigation anhand von Seekarten zum Video zusammenfassen. Im Video wurde bereits erklärt, wie eine Seekarte aufgebaut ist und welche grundlegenden Fähigkeiten für die Navigation benötigt werden, besonders im Kontext des Sportbootführerscheins See. Ich werde die im Video angesprochenen Aspekte hier noch einmal darstellen

Im Video erkläre ich dir wie du eine Position in die Seekarte einträgst und abliest.

Bedeutung der Navigation und die Rolle der Seekarte

Die Navigation ist ein zentrales Thema im Sportbootführerschein, bei dem auch umfassende Kenntnisse in der Verwendung von Seekarten abgefragt werden. Seekarten sind dabei unser nautisches Werkzeug, das uns bei der Routenplanung und der Positionsbestimmung unterwegs unterstützt. Gemeinsam werden wir nun die drei Kernfragen der Navigation erkunden:

  1. Wo kann ich mit meinem Sportboot fahren?
    Bei der Planung deines Törns musst du die Gebiete identifizieren, in denen du mit deinem Sportboot fahren darfst und kannst.
  2. Wo bin ich auf meiner Route?
    Unterwegs möchtest du stets wissen, wo genau du dich befindest. Die Position auf der Seekarte einzutragen und abzulesen ist entscheidend, um sicher ans Ziel zu gelangen.
  3. Wie schnell und in welche Richtung bewege ich mich?
    Hast du deine Position festgestellt, gilt es herauszufinden, in welche Richtung du dich bewegst und wie schnell. Dies ist essenziell, um zu bestimmen, ob du dich auf dem geplanten Kurs befindest und wann du an deinem Ziel ankommst.

Die Bedeutung der Seekarte in der Navigation

Eine Seekarte ist ein unverzichtbares Werkzeug für die Navigation auf See. Sie fungiert als Abbild der Erdoberfläche und dient sowohl der Planung eines Törns als auch der Orientierung während der Fahrt. Jede Position auf der Erde lässt sich eindeutig durch geografische Koordinaten, nämlich Längen- und Breitengrade, kennzeichnen. Die Seekarte bietet eine zweidimensionale Darstellung der dreidimensionalen Erde. Hierbei gibt es verschiedene Projektionen, wobei die Mercatorprojektion in der Seefahrt häufig Verwendung findet.

Geographische Position – Die Koordinaten auf der Seekarte

Um eine Position auf der Erdoberfläche eindeutig zu bestimmen, werden geografische Koordinaten verwendet. Ein Netz aus Breiten- und Längengraden wird über die Erde gelegt. Breitengrade verlaufen parallel zum Äquator, während Längengrade von den Polen zum Äquator verlaufen. Diese Koordinaten ermöglichen es, Positionen wie 54°04,3′ N und 008°20,1′ E eindeutig zu definieren.

Breiten- und Längengrade: Die Position wird durch diese Koordinaten angegeben. Breitengrade verlaufen von 0 bis 90 Grad Nord oder Süd, während Längengrade von 0 bis 180 Grad Ost oder West gehen.

Entfernungen ablesen: Die Mercator-Projektion vergrößert Bereiche nahe am Nord- und Südpol. Daher liest man Entfernungen immer am rechten oder linken Rand der Seekarte ab.

Hilfsmittel: Marine Zirkel und Kursdreiecke sind deine Freunde. Sie helfen dabei, Kurse abzulesen, Positionen zu markieren und Distanzen zu übertragen.

Eigenschaften der Seekarte – Worauf muss man achten?

Die Seekarte ist eine flache Darstellung der runden Erde, wobei verschiedene Projektionen verwendet werden können. Die Mercatorprojektion, auch als umgangssprachlich „Orangenschalenmodell“ bezeichnet, bietet eine winkeltreue Darstellung. Das bedeutet, dass Winkel im kleinen auf der Erdoberfläche auch auf der Karte gleich sind. Jedoch ist sie nicht richtungstreu über große Distanzen und nicht flächentreu. Dies führt dazu, dass die kürzeste Verbindung auf der Erdoberfläche, die Großkreise, auf der Mercatorprojektion nicht als gerade Linien erscheinen.

Im Sportbootführerschein See wird die Seekarte D49 verwendet. In der Seekarten können die Seemeilen am rechten oder linken Kartenrand in Höhe des Standortes abgelesen werden. Es ist wichtig sicherzustellen, dass die Seekarte auf dem neuesten Stand berichtigt ist, um genaue und sichere Informationen zu erhalten.

Position in die Seekarte eintragen und ablesen

Ein wichtiger Teil der Navigation ist das Eintragen und Ablesen der Position auf der Seekarte. Anhand eines konkreten Beispiels – der Deutschen Bucht – wurde im Video gezeigt, wie die geografische Position (53°54,2′ N, 007°53,8′ E) eingetragen und abgelesen wird. Dieses Grundprinzip kann auf verschiedene Positionen angewendet werden.

Definition der Seemeile

Die Seemeile ist eine entscheidende Maßeinheit in der Navigation auf See. Sie wird definiert als 1 Bogenminute auf dem Äquator und entspricht somit 1.852 Metern. Die Geschwindigkeit auf See wird in Knoten gemessen, wobei ein Knoten einer Seemeile pro Stunde entspricht.

Entfernungen in der Seekarte messen – Eine praktische Übung

Um die Theorie in die Praxis umzusetzen, wurde im Video gezeigt, wie man die Distanz zwischen zwei Tonnen in der Seekarte misst. In diesem Beispiel wurde die Entfernung zwischen der Tonne „TG19/Weser 2“ und der Tonne „ST“ auf 6,1 Seemeilen festgelegt. Dies ist ein entscheidender Schritt, um die Reisedauer und Ankunftszeit zu berechnen.

Geschwindigkeit bestimmen und Ankuftszeit (ETA) berechnen

Die Geschwindigkeitsbestimmung auf See ist von großer Bedeutung. Im Beispiel wurde gezeigt, wie die Geschwindigkeit seit der Passage der Tonne „A10“ berechnet wird. Mit einer Geschwindigkeit von 12 Knoten wurde die Tonne „A2“ in 45,75 Minuten erreicht. Dieses Wissen ermöglicht es, die Ankunftszeit genau zu errechnen.

Der Kartenkurs

Der Kartenkurs gibt die Richtung an, in die das Boot auf der Seekarte navigiert. Im Beispiel wurde der Kurs von der Tonne „1b/Jade 1“ zur Tonne „Accumer Ee“ auf 240° festgelegt. Das Verständnis des Kartenkurses ist essentiell für die genaue Navigation auf See.

Die Karte INT 1

Diese Karte ist eine wichtige Informationsquelle für Symbole, Zeichen und Abkürzungen in deutschen Seekarten. Es gibt zahlreiche Symbole, vor allem für Betonnung, Wracks und andere relevante Informationen. Die Bedeutungen sind in der INT 1 oder Karte 1 nachzuschlagen.

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