Pandabär!

Mit dem Zug nach Chengdu

Nachdem wir nun schon 5 Wochen unterwegs sind, stellt sich so langsam die Sättigung ein (lies auch unseren letzten Beitrag zur Zugfahrt nach Chengdu). Das Gehirn kann keine neuen Eindrücke mehr aufnehmen und irgendwie fehlt auch die Energie sich noch was neues anzugucken. Bei mir kommt daher ein immer größer werdendes Bedürfnis nach Strand und Meer und einfach Nix-Tun auf. Den ersten Tag in Chengdu verbringen wir daher mehr oder weniger nur auf dem Hotelzimmer (im Chengdu Traffic Hotel) und waschen Wäsche. Da aber Samstag ist und damit Kuchentag motivierten wir uns dann doch am Nachmittag wenigstens mal kurz in ein nahegelegenes Café zu spazieren. Am Abend aßen wir wieder im Hoteleigenen Restaurant, weil wir nach wie vor zu faul waren rauszugehen:-/

Tropischer Regen in Chengdu
Tropischer Regen in Chengdu

Chengdu – Stadt am Fluss

Am zweiten Tag wird unsere Spaziergeh-Runde schon etwas größer. Wir schlenderten den Fluss etwas entlang, entdeckten das Bar- und Ausgehviertel von Chengdu und nehmen uns vor dort am Abend noch einmal vorbeizugehen. So viel vorneweg: Wir waren nicht da! Im People’s Park machen wir an einem Teehaus eine kleine Pause. Da es aber mal wieder ziemlich voll und laut ist, trinken wir schnell unseren Tee und gehen. Bisher hatten wir nur davon gelesen, aber es gibt sie wirklich: Professionelle Ohrenputzer. Diese sind in Scharen in dem Teehaus rumgelaufen – auf der Suche nach den nächsten Kunden. Die Ohren werden dann aber nicht irgendwo diskret in einer separaten Ecke professionell gereinigt, sondern gleich am Tisch. Ob das jeder Teegenießer sehen will, was da rauskommt!?!?

Chengdu Partymeile am Fluss, hier wissen die Leute mal das Flussufer zu nutzen.
Chengdu Partymeile am Fluss, hier wissen die Leute mal das Flussufer zu nutzen.
Anshun-Brücke in Chengdu - wurde während unseres Aufenthaltes leider fast komplett renoviert, also nicht zu begehen und auch kein Restaurant über dem Fluss.
Anshun-Brücke in Chengdu – wurde während unseres Aufenthaltes leider fast komplett renoviert, also nicht zu begehen und auch kein Restaurant über dem Fluss.

Auf dem Rückweg entdeckten wir noch ein kleines Bistro, in dem wir zu Mittag gegessen haben. Es gab scharfe Beef Noodles (da kam Jean ganz schön ins Schwitzen:-)) und eine weniger scharfe Dumpling Soup für mich. Im Supermarkt nebenan kauften wir uns ein Eis zum Nachtisch. Für das alles haben wir umgerechnet keine 4€ gezahlt. Da kann man wirklich nicht meckern. Der Preisknaller beim Essen kommt aber am Abend. Wir schaffen es endlich mal ein bisschen die Nachbarschaft zu erkunden und landen beim Dumpling King. Wir essen Dumplings, ordern noch welche nach und bestellen auch noch Nudeln in einer Soße, die nach Erdnuss schmeckt. Alles ist superlecker, wir sind pappsatt und für all das zahlen wir umgerechnet 2€.

Am Abend ging es dann früh ins Bett, denn am nächsten Tag (Donnerstag, der 20. Juni 2017) war PANDA-Tag. Wie immer wollten wir auch hier versuchen vor den Massen zu sein und so mussten wir um 6:30 Uhr das Hotelzimmer verlassen. Das äußerst „leckere“ Hotelfrühstück mussten wir damit leider, leider ausfallen lassen.

Chengdu Panda Research Center

Chengdu Panda Research Center - noch ist es fast menschenleer.
Chengdu Panda Research Center – noch ist es fast menschenleer.

Das Panda Research Center macht bereits um 7:30 Uhr auf und dann ist auch gleich Fütterung und damit die aktive Phase der Pandas, bevor die sich angeblich gegen 10 Uhr zu ihrem 6-stündigen Mittagsschlaf hinlegen. Diesmal hat es sich definitiv gelohnt ein früher Vogel zu sein. Die meisten Pandas waren recht aktiv und die Anlage ziemlich leer. So konnten wir ganz in Ruhe die Pandas begucken. Als wir dann gegen 10:30 Uhr den Ausgang ansteuerten, kamen uns Massen an Menschen entgegen und vor den Gehegen herrschte ebenfalls großes Gedränge. Frühaufstehen als Deppenfilter hat sich gelohnt!

Probiere mal mit Gemütlichkeit, für manche Pandas gibt es Gehege mit Klimaanlage - die guten wohnen sonst zwischen 2.500 und 3.500m Höhe in den Wäldern Sichuans.
Probiers mal mit Gemütlichkeit, für manche Pandas gibt es Gehege mit Klimaanlage – die guten wohnen sonst zwischen 2.500 und 3.500m Höhe in den Wäldern Sichuans.
Aber draußen sind auch einige am Futtern.
Aber draußen sind auch einige am Futtern.
Klettern können die Jungs auch gut, wenn auch langsam.
Klettern können die Jungs auch gut, wenn auch langsam.
Es gibt auch Jungtiere, an deren Gehege man allerdings unter Megafon-Beschallung vorbeigedrengelt wird.
Es gibt auch Jungtiere, an deren Gehege man allerdings unter Megafon-Beschallung vorbeigedrengelt wird.
Und es gibt noch kleinere Pandas in den Brutkästen - leider musste das Foto auch wieder in sekundenschnelle entstehen.
Und es gibt noch kleinere Pandas in den Brutkästen – leider musste das Foto auch wieder in sekundenschnelle entstehen.

Wir waren dann anschließend gemütlich Hot-Pot essen und haben uns danach erstmal einen Mittagsschlaf gegönnt. Wir sind ja schließlich auch früh aufgestanden und die Mittagshitze soll man bekanntlich ja auch meiden:-) Am Nachmittag haben wir unsere Reiseplanung fortgesetzt und für die Zeit in Tokyo (quasi ab dem Folgetag) endlich eine Unterkunft gesucht und gebucht. Ab da konnte ich mich wieder ein bisschen entspannen, denn wir hatten für die nächsten vier Nächte wieder ein Bett gefunden.

Am Abend wurde dann noch alles ordentlich gepackt, denn am Freitag, den 21. Juni 2017 sollte zum ersten Mal auf unserer Reise geflogen werden. Wir freuten uns beide nach so vielen Bahnhöfen endlich mal wieder Flughafen-Luft zu schnuppern. Da wir relativ zeitig am Flughafen waren und dieser wider Erwarten ziemlich leer war, hatten wir genug Zeit um uns bei Starbucks noch einen leckeren Kaffee und etwas Süßes zu gönnen. Die letzten chinesischen Yuan mussten schließlich noch ausgegeben werden um das Geld nicht die restliche Reisezeit herrumzutragen. Zurücktauschen schien uns in dem Moment nicht lohnenswert, denn wir hatten Zeit und brauchten den Kaffee:-)

Der Flug nach Tokyo war lang, aber unspektakulär. Verlängert wurde das ganze schon dadurch, weil wir über eine Stunde auf dem Rollfeld standen und ansonsten nichts weiter passierte. Wir vermuten, dass es an dem starken Regen lag, dass wir nicht pünktlich starten durften. Das Bordprogramm hatte aber ausreichend gute Filme zu bieten um sich die Zeit zu vertreiben. Dass wir wieder die Exoten unter den Fluggästen waren zeigte sich auch diesmal dadurch, dass wir die einzigen waren, deren Köpfe oberhalb der Rückenlehne hervorguckten und wir auch über die vorderen Sitze hinweggucken konnten. Alle anderen Passagiere waren eindeutig kleiner.

Beim Landeanflug auf Narita Airport war es bereits dunkel. Lies dazu auch unseren nächsten Beitrag zu Tokyo.

Die Bilder und ein paar weitere gibts in der Galerie zu Chengdu.

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4 Kommentare

  1. Hatte nicht gedacht, das Reisen so anstrengend ist. Da freue ich mich direkt, jetzt auf die Maloche gehen zu dürfen. Wenn jemand tauschen möchte…..ich steh bereit.
    Ja ….mach doch mal Urlaub am Strand. ..das ist bestimmt auch mal ganz schön

  2. Nachtrag 4. August 2017 aus FAZ von heute „Deutschland und die Welt“:
    „Das Pandaweibchen Cao Cao hat Nachwuchs bekommen. Vater des Neugeborenen ist ein wild lebendes Pandamänchen – was von chinesischen Wissenschaftlern als großer Erfolg gefeiert wird. Die 15 Jahre alte Cao Cao war zur Paarung vorübergehend im Wald ausgesetzt worden. Die Wissenschaftler des Nationalen Forschungszentrums für den Großen Panda wollen so in Zukunft die zunehmende Inzucht zwischen in Gefangenschaft lebenden Pandas verhindern….. Das Panda-Junge wiegt nach chinesischen Angaben 216. Bramm, deutlich mehr als die üblichen 150 Gramm bei der Geburt.“
    Herzliche Grüße in die Lombok-Strandzeit, auch von Peter, Mike

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