Wieder nach Lombok und direkt nach Gili Air

Wir kommen am 14. September gegen Mittag auf Gili Air an und der Dingi-Pickup vom Strand (siehe unseren letzten Bericht) funktionierte auch. Wir sind auf der Runaway angekommen! Die SV Runaway ist ein Katamaran und Reinhard ist mit ihr vor 4,5 Jahren in Griechenland zur Weltumsegelung gestartet und nimmt nun gerade an der Sail 2 Indonesia Rallye teil. Wir sind sehr auf seine Erlebnisberichte gespannt und freuen uns mal das Segeln auf einem Katamaran auszuprobieren.

Nach dem Kennenlernen und einem kurzen Plausch, dem Beziehen der Koje und einem ausgesprochen leckeren Mittagessen (-> unser Frühstück), haben wir erstmal ein ausgiebiges Mittagsschläfchen machen müssen. Vor dem Abendessen bei Le Saté Bar haben wir noch Gili Air umrundet und damit das Paket mit allen 3 Gilis komplett gemacht. Fazit: Mir gefällt Gili Meno von den dreien am besten. Jean schwankt zwischen Meno und Air.

Zum Schnorcheln nach Amed, Bali

Sonnenaufgang auf der Runaway.
Sonnenaufgang auf der Runaway.

Am nächsten Tag ging es mit dem „first light“ (= Sonnenaufgang) gleich los in Richtung Amed auf Bali. Die Windprognose war ganz gut, wobei das in Indonesien nichts heißen muss. Wir haben die 4 Wochen festgestellt, dass fast immer das Gegenteil von dem eingetreten ist, was vorhergesagt war. Wurde viel Wind prognostiziert, gab es meistens keinen und auch die Windrichtung war immer anders. Zurückblickend war der erste Tag der beste Segeltag mit perfekten Wind aus der perfekten Richtung. Wir rauschten nur so auf Amed zu! Wir waren sogar so schnell, dass wir den Nachmittag noch zur freien Verfügung hatten und einen kleinen Schnorchelausflug an Land machen konnten.

Der Agung auf Bali sieht zum Sonnenaufgang vom Wasser auch ziemlich beeindruckend aus.
Der Agung auf Bali sieht zum Sonnenaufgang vom Wasser auch ziemlich beeindruckend aus.
Überall schwimmen in Indonesien FADs rum (fisch-attraction-devices), die von den Fischern ausgebracht werden und Fische anlocken sollen. Gerade nachts sind die unbeleuchteten Dinger ein Spass.
Überall schwimmen in Indonesien FADs rum (fisch-attraction-devices), die von den Fischern ausgebracht werden und Fische anlocken sollen. Gerade nachts sind die unbeleuchteten Dinger ein Spass.

Die Runaway war teil der Indonesien Rallye „Wonderful Sail 2 Indonesia“. Bei der Rallye geht es weniger darum als erster am Ziel zu sein, sondern vielmehr schöne und besondere Orte in Indonesien per Segelboot zu bereisen und zu entdecken. Es gibt bestimmte Rallye-Stops bei denen dann von der Regierung und den Bewohnern ein kleines Programm vor Ort organisiert wird. So gab es beispielsweise Citytrips in die nächst größere Stadt um Einkäufe und andere Erledigungen zu machen, Tagesausflüge ins nähere Umland und bei manchen Stops auch ein Gala Dinner. Die Cruiser haben für alles das nichts zahlen müssen. In Lovina auf Bali haben wir dann das erste Mal bei einem Gala Dinner teilgenommen und es war genial. Das Dinner fand in einem Beach Resort statt und das Essen war wirklich lecker und hat uns, bis auf das Bier, keinen Cent gekostet!

Party für lau in Lovina, Bali

Wasserfall auf Bali.
Wasserfall auf Bali.

Gleichzeitig mit dem Rallye-Stop in Lovina, der für 4 Tage angesetzt war, fand auch das Lovina-Festival statt. Es gab zwei Bühnen am Strand, wo unterschiedliche Künstler und Gruppen auftraten und die Musik war extrem laut. Da uns eher mehr nach Ruhe war, haben wir uns mit Peter und Judy von einem anderen Segelboot dazu entschieden für 2 Tage ein Mietauto zu nehmen und eine Nacht irgendwo in den Bergen von Bali zu verbringen. Bis zum Mittag lief auch alles reibungslos. Nur dann fing das Auto auf einmal an Probleme zu machen, indem es sich ständig überhitzte. Wir mussten also regelmäßig anhalten und das Kühlwasser nachgießen, was eine heikle Sache war. Der Motor war nämlich so heiß, dass das eingegossene Wasser Geysir-artig wieder ausgespuckt wurde. Gleichzeitig kamen wir mit dem Finden einer geeigneten Unterkunft auch nicht voran. Entweder zu teuer, keine freien Zimmer oder wirklich einfach nicht schön.

Endlich mal die typischen Tempel auf Bali sehen.
Endlich mal die typischen Hindu-Tempel auf Bali sehen.
Der Road-Trip zuerst ein wahrer Erfolg.
Der Road-Trip zuerst ein wahrer Erfolg.
Endlich sind auch wir mal auf den berühmten Reisterrassen auf Bali angekommen.
Endlich sind auch wir mal auf den berühmten Reisterrassen auf Bali angekommen.
Arbeit, Arbeit...
Arbeit, Arbeit…

Long Story short: Wir haben ein bisschen was von Bali gesehen, aber am Abend des ersten Tages waren wir wieder auf dem Boot. Da wir uns also doch nicht der Musik entziehen konnten, haben wir bei der Party einfach mitgemacht. An dem Abend hatte auch eine ganz gute Highschool-Band ihren Auftritt. Unser Motto: „Alles was wir bisher nicht vergessen haben, können wir ja vertrinken!“ 🙂 Achtung, Wortwitz!

Die spinnt total.
Die spinnt total.
Lovina festival!!!
Lovina festival!!!
Auch wir haben dann die mehr oder weniger traditionellen Bali-Tänze gesehen
Auch wir haben dann die mehr oder weniger traditionellen Bali-Tänze gesehen
Gebührend wir der Abschluss des Lovina Festival mit einem Feuerwerk gefeiert.
Gebührend wir der Abschluss des Lovina Festival mit einem Feuerwerk gefeiert.

Über Raas Island und Bawean nach Kumai, Borneo

Nach Lovina bis zum nächsten Rallye-Stop in Kumai auf Borneo lagen dann viele hundert Seemeilen vor uns. Teilweise sind wir 2 Tage durchgesegelt oder haben perfekt zum Sonnenuntergang an einer kleinen Insel geankert. Exemplarisch ist hier mal ein Tagesablauf erwähnt, denn im Grunde liefen die immer gleich ab:

Sundowner auf See.
Sundowner auf See.
Direkt zweimal hintereinander gab es einen Mahi Mahi, Claudia hat daraus leckeres Poisson Cru gemacht! Lecker!
Direkt zweimal hintereinander gab es einen Mahi Mahi, Claudia hat daraus leckeres Poisson Cru gemacht! Lecker!

Mit dem First Light den Anker hochholen und lossegeln. Wir sind also regelmäßig um 5 Uhr aufgestanden. Da der Wind nicht allzu doll war, haben wir meistens Motorsegeln müssen. Gegen 8 Uhr hat dann irgendwer das Frühstück zubereitet und wenn ich nicht gerade „on watch“ war, habe ich mich dann auch gerne nochmal hingelegt oder gelesen:-) In den letzten 4 Wochen habe ich insgesamt 6 Bücher gelesen! Irgendwann gab es dann eine Kleinigkeit zum Mittagessen und gegen 16.30 Uhr wurde dann das Abendessen vorbereitet um vor Sonnenuntergang, der gegen 17.30 Uhr war, schon gegessen zu haben. Falls die Nacht durchgesegelt wurde, haben wir ab Sonnenuntergang mit den „Watches“ begonnen. Wir waren 4 Personen und jeder musste mal 2 Stunden in der Nacht ran. Logischerweise hatte dann jeder 6 Stunden Pause dazwischen. Wer also nicht direkt mit der ersten Watch nach Sonnenuntergang dran war, hat sich dann in die Koje verkrochen. Auch wenn wir tagsüber nicht allzu viel gemacht haben, macht die viele frische Luft doch müde.

Mittlerweile ist der Bart wieder getrimmt, sorry für den verstopften Abfluss ;) Spass...
Mittlerweile ist der Bart wieder getrimmt, sorry für den verstopften Abfluss 😉 Spass…
Bawean beach, hier wären wir sicher nie hingekommen.
Bawean beach, hier wären wir sicher nie hingekommen.
Das Dörfchen ist schnell erkundet, Eiskaffe wurde uns von einem fremden Übersetzer ausgegeben. Danke!
Das Dörfchen ist schnell erkundet, Eiskaffe wurde uns von einem fremden Übersetzer ausgegeben. Danke!

So gingen die 5 Tage, die wir von Lovina bis Kumai unterwegs waren ruckzuck rum und am 23. September hatten wir unseren Ankerplatz für die nächsten 2 Tage erreicht.  In Kumai wartete dann das absolute Highlight der Rallye: Eine Dschungel-Tour zu den Orang Utans, denn Kumai ist der absolute Hotspot!

Ab nach Camp Leakey zu den Orang-Utans

Wir hatten Reinhard anfangs gesagt, dass wir erstmal nur zwei Wochen mitsegeln, gucken, wie es uns so gefällt und dann vielleicht auf vier Wochen verlängern. Die ersten zwei Wochen waren wunderschön, wir haben viel  Neues gesehen, nette Menschen kennengelernt und so stand schnell fest, dass wir noch ein bisschen bleiben. Die zweiten zwei Wochen und die vielen Orang Utans Bilder folgen dann im nächsten Bericht 🙂

Morgen, am 17. Oktober 2017, verabschieden wir uns nun wirklich aus Asien und Indonesien, um 10Uhr morgens geht unser Flug nach Sydney und wir hoffen euch übermorgen vom zweiten Teil unserer Segelreise berichten zu können (mit Orang-Utan Baby Bildern).

Diesmal gibt es zwei Galerien: Bali und Bawean.

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5 Kommentare

  1. Liebe Sina, lieber Jean, wie schön, dass Ihr wieder „da“ seid; ich habe Euch schon vermisst. Wie sind Eure Pläne für Neuseeland? Wir wünschen eine gute Zeit in down under,
    Eure Brinnels aus Kelkheim

    1. Hallo liebe Mike und lieber Peter,
      jaa, wir sind wieder da, wobei so eine Offline-Zeit ja auch manchmal ganz schön sein kann:-)
      Wir sind aktuell in Christchurch und haben heute Mittag unser Mietauto abgeholt. Der kleine Flitzer wird uns die nächsten Wochen über die Südinsel fahren. Morgen geht es zunächst in Richtung Dunedin. Viele Grüße und einen schönen Sonntag!

  2. Ich habe mir gerade mal eure bereiste Weltkarte angeschaut und die sieht in dem Bereich Indonesien und Malaysia ja wirklich total verrückt aus.
    Toller Bericht und schöne Fotos. Danke, dass ihr das alles mit uns teilt. Es macht Spaß hier zu lesen.

    Einen guten Start für den neuen und weiteren Abschnitt in Australien und Neuseeland 🙂

    1. Hallo Lennard,
      unsere kleine Weltkarte sieht aus wie ein kleines Kunstwerk. Ab jetzt gehts aber wieder geordneter und gradliniger zu:-) Der Reisebudget-Beauftragte bekommt sonst Herzrasen, da das Transportbudget so strapaziert wird

  3. …zum Thema vertrinken, ein Zitat von Simone Borviak:
    „Schönheit vergeht von selbst, Intelligenz muß man versaufen“
    weiterhin gute Zeit
    liebe Grüsse
    Annette

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