Der Franzl ist auch hier: Franz Josef Gletscher.

Unser letzter Blogpost über Sydney ist schon ein ganze Weile her, weil wir hier in Neuseeland einfach so viel Neues sehen 🙂 Wir sind nun schon über 3 Wochen bei den Kiwis und die Zeit verfliegt einfach wie im Flug.

Schlachtplan für Neuseeland

Unser aller-allererster Plan für Neuseeland war irgendwo eine Hütte in der Wildnis zu mieten und von dort die Umgebung erkunden. Wir hatten nämlich beide das Bedürfnis mal wieder ein und denselben Ort für einen längeren Zeitraum unser Zuhause zu nennen. Neuseeland ist aber zu vielfältig, dass wir gar keinen optimalen Ort finden konnten, wo unsere Hütte liegen sollte. Also kam uns die Idee einen Campervan zu mieten. So schlafen wir für längere Zeit im selben Bett, aber wir sehen viel mehr von Land und Leuten. In Sydney haben wir daher viel Zeit damit verbracht sämtliche Campervan-Vermieter zu vergleichen und anzufragen. Da wir aber soooo spät dran waren, war die Auswahl natürlich begrenzt und die Campervans waren entweder super teuer oder hatten ganz miserable Bewertungen im Internet. Es ist daher auf ein simples Mietauto, ein Nissan Tiida um genau zu sein, hinausgelaufen und wir sind super happy damit. Denn dadurch, dass wir nun nicht auf einsamen Campingplätzen irgendwo in der Wildnis schlafen (was sicher auch seinen Reiz hat), kommen wir mit den Kiwis viel eher in Kontakt und erfahren mehr über ihre Lebensphilosophie (Wir lernen schon auf der Busfahrt vom Flughafen zu unserer Unterkunft: „In Neuseeland wohnt man nicht um reich zu werden, sondern wegen der Lebensqualität“). Über AirBnB haben wir fast immer ein schönes Zimmer bei einer supernetten Familie gefunden.

Nachdem das mit dem Auto in trockenen Tüchern war, brauchten wir nur noch eine Route. Erstmal nur für die Südinsel, denn wir geben das Auto in Picton ab, bevor wir auf die Fähre zur Nordinsel steigen. Dort wartet dann hoffentlich ein neues Auto auf uns.

Dank der vielen Tipps von Yane, Annki, Annika & Tobi, von meinen Eltern (die waren vor 30 Jahren mal hier :-)) und der Hilfe von Lonely Planet stand die grobe Route für die Südinsel schnell fest.

Der Roadtrip beginnt

Roadtrip beginnt...
Roadtrip beginnt…

Gestartet sind wir also in Christchurch. Bevor wir das Auto hatten, haben wir Christchurch und die nähere Umgebung noch ein bisschen zu Fuß erkundet. Teilweise sieht man in der Stadt immer noch die schlimmen Schäden, die das Erdbeben im Jahr 2011 verursacht. Auf der anderen Seite haben sich hier die Christchurcher nicht unterkriegen lassen und bauen und reparieren was das Zeug hält.

Der größte Hafen der Südinsel - einfach putzig!
Viel Natur und der größte Hafen der Südinsel – einfach putzig!

Dunedin

Von Christchurch ging es dann in Richtung Süden nach Dunedin. Hier sind wir bei einer Art Hippie-Künstler-Kommune untergekommen – jedenfalls war das unser Eindruck. Wir waren 2 Nächte da und wir konnten nicht herausfinden, wie viele tatsächlich in dem Haus wohnen und wer zu wem gehört bzw. ob überhaupt eine Beziehung bestand oder ob sich einfach nur das Haus und der Kühlschrank geteilt wird. Ein Rottweiler und ein Husky wohnten auch da, aber das war mal wieder nicht der Grund, warum ich das Zimmer ausgesucht habe 🙂

Dunedin Bahnhof - da schlägt das Eisenbahn-Herz von Jean doch gleich höher!
Dunedin Bahnhof – da schlägt das Eisenbahn-Herz von Jean doch gleich höher! Und wegen dem Coffee-Schild natürlich.
Saint Clair Strand in Dunedin, hier gabs Abends immer schön Takeaway-Essen.
Saint Clair Strand in Dunedin, hier gabs Abends immer schön Takeaway-Essen.

Te Anau

Von Dunedin sind wir dann weiter in Richtung Westen nach Te Anau gefahren. Te Anau liegt an einem See und ist der Ausgangspunkt für Touren zum bekannten Milford Sound. Einen Morgen hieß es daher mal wieder früh (um 6 Uhr) aufstehen um die immer noch über 100 Kilometer zum Milford Sound zurückzulegen und um noch vor den ganzen Tourbussen da zu sein – es hat sich mal wieder gelohnt ein früher Vogel zu sein!

Mirror-Lakes auf dem Weg zum Milford Sound
Wer erkennt, wie diese Seen auf dem Weg zum Milford Sound heißen?

Wir hatten zudem noch Glück unseren Ausflug an diesem Tag gemacht zu haben, denn 2 Tage später hat es ziemlich geschneit und die Passstraße zum Sound wurde gesperrt. Ansonsten war unser Aufenthalt in Te Anau von Regen dominiert, dass wir nicht allzu viel machen konnten. Ein gemütlicher Tag „zu Hause“ und einfach Nichtstun oder nicht viel  ist aber auch manchmal nicht schlecht und tut gut.

Morgendliche Ruhe am Milford Sound
Das wohl bekannteste Fotomotiv von Neuseeland:  Milford Sound

Hawea Lake

Nun kommen wir doch noch zum Campervan!
Nun kommen wir doch noch zum Campervan!

Nach Te Anau haben wir für 4 Nächte einen Stop bei Hawea Lake am gleichnamigen See eingelegt. Ursprünglich waren nur 3 Nächte geplant, aber wir fühlten uns bei Jennifer, Steve, ihren beiden Kindern, dem Hund, der Katze und in unserem kleinen Wohnwagen Buttercup sehr wohl und die Umgebung bot einfach viel Unternehmungspotential. Das Wetter hat uns leider einen aktiven Tag genommen, in dem es fast den ganzen Tag nur geregnet hat. Erstaunlicherweise kam am späten Nachmittag die Sonne raus und knallte vom Himmel als wäre nichts gewesen, sodass wir doch noch einen kurzen Spaziergang am See machen konnten. Einer der schönen Tage nutzten wir für eine Bergtour und wir hatten einen fantastischen Ausblick auf den See und die umliegenden Berge von Lake Hawea.

Am Lake Hawea hat es nochmal geschneit!
Am Lake Hawea hat es nochmal geschneit!

Der höchste Berg Neuseelands, Aroaki Mount Cook, liegt in der Nähe von Hawea und so sind wir einen Tag dort hin gefahren. In der Nähe heißt es sind ungefähr 2 Stunden Fahrtzeit 🙂 Für 12 Uhr hatte der Wetterbericht Regen vorhergesagt und keine Minute später fing der Schneeregen an. Wir waren gerade auf dem Hooker Valley Track unterwegs und es war die wohl härteste Wanderung, die ich bisher gemacht habe. Der Weg an sich ist nicht sehr anspruchsvoll, hat keine große Steigung und ist gut ausgebaut. Der extrem starke Wind, der natürlich von Vorne kam und am Nachmittag eine Geschwindigkeit von über 130km/h erreichen sollte und der konstante Schneeregen, der einem ins Gesicht prasselte, machten den Spaziergang nicht gerade gemütlich. Hinzu kamen 3 Hängebrücken auf dem Weg, die der Wind ordentlich hin und her schaukelte und das ganze zu einem echten Abenteuer werden ließen. Belohnt wurden wir am Ende von einem Gletschersee, in dem noch dicke Eisbrocken herum schwammen. So was haben wir vorher noch nie gesehen! Auf dem Rückweg schaukelten die Brücken allerdings nicht weniger, nur kamen Wind und Regen von hinten, sodass der Po erst angefeuchtet und dann gemächlich gefrostet wurde.

Wo wird gekocht am Mount Cook?
Wo wird gekocht am Mount Cook?
Freezin' cold, mate!
Freezin‘ cold, mate!
Regen, regen, regen...
Regen, regen, regen…

Über die West Coast nach Mapua

Nach Hawea standen die folgenden Tage unter dem Motto: cruisen, cruisen, cruisen und ab und zu anhalten. Zwischendurch haben wir an Lookouts gestoppt, die Aussicht/ den Fluss/ den Wasserfall bewundert und um die Mittagszeit immer ein Café gesucht, in dem wir unseren täglichen Cappuccino trinken konnten. Von Hawea Lake ging es also an die West Coast, vorbei an den beiden bekannten Gletschern Fox und Franz Josef und den Pancake Rocks und von dort wieder weiter ins Landesinnere in Richtung Norden nach Mapua an der Nordküste. Hier sind wir nun gestern angekommen und wir haben eine kleine schnuckelige Unterkunft mit kleiner Kochzeile und eigenem Bad – was ein Luxus – bezogen. Um die Unterkunft ist es nur grün und wir können abends die erst ein paar Wochen alten Kaninchen auf dem Rasen beobachten. Währenddessen trinken wir lokalen Wein von Rabbit Island 🙂 Das soll kein schlechter Witz sein, denn die kleine Insel gibt es wirklich. Kulinarisch haben wir uns vorhin auch mal was gegönnt: Es gab Spinat, Eier und Kartoffeln. Nach den vielen Nudeln mit verschiedensten Soßen war das mal eine willkommene Abwechslung.

Fette Wellen!
Fette Wellen!
Fox Glacier
Fox Glacier
Der Franzl ist auch hier: Franz Josef Gletscher.
Der Franzl ist auch hier: Franz Josef Gletscher.
Das Wasser wird an den Pancake Rocks (wegen der Schichtung wie Pancakes) bei starken Wellen durch einen Kamin nach oben gepustet.
Das Wasser wird an den Pancake Rocks (wegen der Schichtung wie Pancakes) bei starken Wellen durch einen Kamin nach oben gepustet.

Außerdem hatten wir uns neben dem leckeren Abendessen einen leckeren  Kuchen am Nachmittag gegönnt. Denn es war ja wieder Kuchen-Samstag und ihr werdet es kaum glauben, aber wir kriegen immer noch alle bisherigen Samstage der Reihe nach hin, in welcher Stadt wir schon Kuchen gegessen haben 🙂

Ich wünsche euch allen ein schönes Wochenende. Gönnt euch auch mal was!

Und wieder ein Menge Bilder:

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