Was dich in Neuseeland erwartet?

Wir möchten dir hier in unserer Serie Reise Tipps zusammenfassen, was uns besonders gut gefallen hat oder was wir beim nächsten Besuch eines Landes anders machen würden. Hier ist unserer erster Beitrag dazu: unsere Neuseeland Reise Tipps!

Roadtrip beginnt...Morgendliche Ruhe am Milford Sound

Wir (oder besonders Jean) sind am Anfang mit sehr hohen Erwartungen nach Neuseeland gekommen: phänomenale Natur auf kleinem Raum sehen! Wie so oft sollte man seine Erwartungen lieber niedriger ansetzen um Enttäuschungen zu vermeiden. Aber besonders im Nachhinein können wir sagen, dass die Natur in Neuseeland wirklich vielfältig ist, wobei sie mehr oder weniger die Landschaften Europa’s auf besonders kleiner Fläche zeigt. Wenn man also wesentlich andere Landschaften als in Europa erwartet (und das hatte wohl Jean) wirst du leider etwas enttäuscht.

Weinreben soweit man gucken kann...Freezin' cold, mate!Wo wird gekocht am Mount Cook?

Was ein kompletter Unterschied zu Europa ist, das ist die Kiwi-Mentalität: jederzeit freundlich, hilfsbereit und absolut offen. Unser „Schlüsselerlebnis“ (im wahrsten Sinne des Wortes) war gleich zu Beginn unserer Reise: hier ist der Türcode für die Airbnb-Unterkunft, lasst euch selbst herein und fühlt euch wie zu Hause, falls die Vermieter bei der Anreise gerade nicht Zuhause waren. Dieses Verhalten hat sich über komplett Neuseeland erstreckt: absolut offene und vertrauensvolle Menschen!

Der Franzl ist auch hier: Franz Josef Gletscher.Am Lake Hawea hat es nochmal geschneit!Die total bunten Emerald Lakes, echt abgefahren!Abstecher zu den Pupu Springs auf dem Rückweg von Farewell Spit - hier kommen 14.000 Liter Wasser aus der Erde und das pro Sekunde!

Um noch einmal zur Natur zurück zukommen: Von den regnerischen und zerklüfteten Fjordlandschaften ganz im Süden, über Alpine Faltengebirge mit Gletschern die fast bis auf 300 Meter über Meereshöhe hinunter gehen (mehr dazu in unserem Bericht zu Milford Sound, Mount Cook, Lake Hawea), sonnige Weinanbaugebiete bei Blenheim, Vulkanlandschaften beim Mount Taranaki oder im Tongariro Nationalpark (in diesem Bericht mehr dazu), subtropische Stände auf der Coromandel Halbinsel sowie einsame Landschaften zum Cape Reinga (unsere Erlebnisse dazu in unserem letzten Neuseeland Bericht) ist wirklich eine riesige Vielfalt an Natur vorzufinden.

Übersicht

Auf der Karte haben wir markiert, was wir so während unserer 6 Wochen in Neuseeland besucht haben. Über die beeindruckendsten Dinge schreiben wir weiter unten auch noch etwas.

Das haben wir gemacht und fanden es super!

Generell bereist du Neuseeland am besten mit einem eigenen Untersatz. Natürlich bieten sich Camper jeglicher Art an, allerdings solltest du diese wirklich früh reservieren.  Teilweise bekommst du 1,5 Jahre vor dem Reisezeitpunkt sehr gute Preise, wie wir später von anderen Reisenden erfuhren. Uns hat die aus der Not geborene Methode Mietauto und Airbnb-Unterkünfte wirklich gut gefallen. In Neuseeland sind es auch noch wirkliche Bed&Breakfast-Unterkünfte im Sinne des „Erfinders“, d.h. privat geführt und  Zuhause bei den Kiwis. Lies dazu auch unseren Beitrag: Neuseeland mit dem Mietauto bereisen.

Obwohl die Vielfalt der Natur auf Nord- und Südinsel zusammen wohl im Gesamten ein Highlight für sich und Neuseeland darstellt, haben uns persönlich die beiden Vulkanlandschaften auf der Nordinsel besonders gut gefallen. Einmal der weniger besuchte Mount Taranaki, wo wir den Fanthams Peak mit der Syme Hut bestiegen haben und währenddessen nur fünf andere Wanderer getroffen haben. Von oben hast du  fast einen Rundumblick auf den Nationalpark, über große Teile der Nordinsel bis zum Meer und natürlich auf den Gipfel des Mount Taranaki. Die zweite sehenswerte Vulkanlandschaft haben wir uns mit dem Tongario Alpine Crossing mit vielen anderen erwandert. Besonders ist dieser Nationalpark aufgrund der „farbenfrohen“ Emerald Lakes und dem Red Crater. Diese Vulkanlandschaft war auch im Vergleich zu anderen Vulkanlandschaften wie wir sie schon am Mount Fuji in Japan oder dem Teide auf Teneriffa in Spanien gesehen hatten, wirklich total anders und sehenswert.

Der Milford Sound ist sicherlich auch eines unserer Highlights gewesen. Du musst dir allerdings bewusst sein, dass du diesen nicht sehr individuell besuchen kannst. Also einfach dort herumlaufen/wandern ist nicht möglich. Du musst mit einem der Cruise-Anbieter auf das Wasser. Wenn du dich etwas besser informierst, im Gegensatz zu uns, ist eine Kajak-Tour sicher auch eine gute Art den Fjord zu erkunden. Früh da sein lohnt sich auch hier, denn dann herrscht noch nicht viel Betrieb und du kannst die Natur wirklich in Ruhe genießen.

Zwar weniger einer Naturereignis, aber auch eine Weintour in der Gegend um Blenheim ist eine wirklich witzige, cool und natürlich auch informative Tagesaktivität. Du kannst dort an einem Tag viele verschiedene Weingüter besuchen, den Wein verkosten und du bekommst eine gute Übersicht über die vielen verschiedenen Rebsorten und Weingüter.

Die Otago Peninsula bei Dunedin hat uns auch sehr gut gefallen, besonders weil wir dort einige Seelöwen am Strand von Sandfly Bay beobachten konnten. Wenn du Glück hast, siehst du auch Pinguine, die wohl zur Dämmerung an Land kommen. Wir hatten leider kein Glück, aber wir waren auch nicht bis zur Dämmerung am Strand.

Das würden wir nächstes Mal (anders) machen!

Wir hatten ursprünglich vor, wesentlich mehr selbst und auf eigene Faust Wandern zu gehen. Was wir gemacht hatten:

  • Halbtagestour Breast-Hill-Walk am Lake Hawea
  • Fanthams Peak und Syme Hut im Mount Taranaki Nationalpark
  • Tongariro Alpine Crossing (Shuttle Service nötig, da unterschiedlicher Start- und Endpunkt)
  • Hooker Valley Track beim Mount Cook

Insgesamt gestaltete es sich schwieriger als gedacht, für uns geeignete Tagestouren zu finden. Entweder brauchten wir Shuttles um zwischen unterschiedlichen Start- und Endpunkten wie beim Tongariro Alpine Crossing hin und her zu kommen oder es gab nur die Möglichkeit zu Mehrtagestouren. Für die Mehrtagestouren zu denen auch alle Great Walks gehören, benötigst du allerdings eine recht vollständige Wander- (hatten wir) und Kochausrüstung (hatten wir nicht). Es gibt in Neuseeland nicht, wie in den europäischen Alpen, bewirtschaftete Hütten sondern nur unbewirtschaftete Hütten, wo du Kochgeschirr, Verpflegung und kompletten Schlafsack (Inlay/Hüttenschlafsack reicht nicht) selbst mitbringen musst. Zudem musst du damit rechnen ca. 30 bis 60 NZD pro Person und Nacht für die Übernachtung auf dieser unbewirtschaftenen Hütte zu bezahlen. Während der Wandersaison musst du teilweise, insbesondere bei den Hütten der Great Walks, auch vorher reservieren. Uns hat das etwas kalt erwischt, da wir keine ausreichende Austrüstung dabei hatten und für unseren doch recht kurzen Aufenthalt auch nichts kaufen wollten. Wenn du  also die Great Walks oder andere Mehrtagestouren machen möchtest,  musst du die entsprechende Ausrüstung mitbringen oder vor Ort kaufen.

Besonders Sina hatte sehr hohe Erwartungen an den Dolphin Swim, den wir bei Tauranga gemacht haben. Natürlich war uns bewusst, dass es sich hierbei (glücklicherweise) um in Freiheit lebende Delfine handelt, sodass es natürlich keine 100%ige Garantie für des perfekte Schwimmerlebnis gibt. Von anderen Reisende haben wir allerdings später erfahren, dass die Wahrscheinlichkeit für viele Delfine bei Kaikoura auf der Südinsel höher sein soll.

Was hat uns enttäuscht oder war total anders als erwartet?

Insgesamt fährst du wohl wegen der Natur nach Neuseeland und nicht wegen der Städte. Tatsächlich haben uns die Städte und Ortschaften jetzt auch nicht wirklich begeistert. Für uns ist Auckland einfach nur eine Großstadt . Vielen gefällt an Auckland, dass diese Stadt aus besonders vielen Einfamilienhäusern besteht und eben nicht, wie eine typische Großstadt mit Hochhäusern aussieht. Das Central Business District, was ja die eigentliche Großstadt ausmachen sollte, fanden wir nicht besonders anders als in anderen Großstädten und die sich dann schnell erstreckenden Vororte fanden wir (im Vergleich zu den ähnlichen kleinen ländlichen Orten) auch nicht besonders schön. Am besten hat uns noch Dunedin oder Christchurch gefallen.

Typisches Essen, was man unbedingt probieren muss!

Mince Pies mit verschiedenen Füllungen (Mince = Hackfleisch) sind  typisch herzhafte Klassiker. Du kannst die Pies in vielen Cafés und Bistros bekommen oder auch zum Aufbacken für zu Hause im  Supermarkt kaufen. Dazu ein frischer Salat ergibt ein leckeres und schnell zubereitetes Abendessen.

Bier trinken

In Neuseeland gibt es einige lokale Biersorten. Wir haben oft Speights getrunken. Natürlich gibt es auch viele lokale Weine, die du nicht nur auf den Weingütern, sondern auch im Supermarkt kaufen kannst. Die Preise für einen guten lokalen Wein fangen bei ca. 10 NZD an. Australische und chilenische Weine sind meistens etwas günstiger und hierfür zahlst du ca. 6-8 NZD pro Flasche. Während unserer Weintour haben wir erfahren dass zwar Neuseeland für den Sauvignon Blanc bekannt und auch dieser am meisten exportiert wird, aber von den Kiwis lieber  Pinot Gris, Riesling (schmeckt wirklich weniger sauer hier als in Deutschland) und Pinot Noir getrunken wird.

Unterkünfte

Airbnb: 30€ Reiseguthaben für dich!

Anreise

  • Auckland ist der größte internationale Flughafen, Christchurch und Queenstown haben auch viele internationale Flüge (am besten auch in Auckland noch im Sicherheitsbereich das „Arrival“-Magazin einpacken, das enthält viele Vouchers)
  • von Frankfurt findet man Hin- und Rück-Flüge mit Stop in Singapur nach Auckland ab ca. 900€, Dauer ca. 25 bis 27h
  • wir sind von Sydney nach Christchurch geflogen und von Auckland nach Tahiti weitergeflogen
  • Air New Zealand bietet viele lokale Weine kostenlos auf dem Flug an 😉

Im Land umherreisen

  • Mietauto
  • Campervan
  • Zug (Rail New Zealand, angeblich soll die Transalpine Strecke eine der schönsten Weltweit sein)
  • Cook Strait Crossing (Interislander ist etwas teurer, hat wohl den besseren Service, Bluebridge haben wir genommen, war etwas günstiger und der Anlegesteg in Wellington ist etwas näher am Stadtzentrum)

Ressourcen/Links

  • Lonely Planet: Neuseeland: Irgendwie ja der Standard Guide, praktisch wenn man mit dem Auto unterwegs ist und einfach nachschlagen kann, was so in der Nähe ist.
  • Rother Wanderführer Neuseeland : von kleinen Spaziergängen bis hin zu Mehrtagestouren ist für jeden etwas dabei.
  • Department of Conservation: Hier gibt es viele Informationen zu den Nationalparks und Wanderwegen (meistens gibt es die Informationen die es auf der Seite als PDF gibt, auch in den i-Site Touristeninformationen als Ausdruck)
  • Wikitravel Neuseeland: Einreise-Informationen

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