Im Hafen von Hydra

Lies in unserem Revierführer Saronischer Golf Segeln, was uns am Segelrevier Saronischer Golf besonders gut gefällt und wie du mit diesen Informationen deinen Törn planen kannst. Falls du unsere Erlebnisberichte über etwas etwas exotischere Segelreviere lesen möchtest, schau doch in unseren Beitrag zum Segeltörn in der Karibik oder in Indonesien Teil 1 / Teil 2.

Reviercharakter

Wenig WindRating-3Viel Wind
Kurze SchlägeLange Schläge
BuchtenRating-3Häfen

 

Warum ich hier segeln würde?

  • Die Ägäis ist windtechnisch für mich das beste Segelrevier im Mittelmeer. Über die Ägäis weht besonders im Sommer ein starker sich nach Süden hin auffächernder Nordwind – Meltemi genannt. Wenn man sich im Saronischen Golf befindet ist man von den direkten Winden aus N/NE etwas geschützter als in der offenen Ägäis bzw. den Kykladen. Man kann relativ gut anhand der aktuellen WIndlage entscheiden, wie weit man sich südlich aus dem Golf herauswagt und so in gewissem Maße die Windstärke und Wellenhöhe regulieren.
  • Ich finde das Segelrevier Saronischer Golf sehr abwechslungsreich. Es gibt einerseits viele kleine Altstädte (Hydra, Poros, Ermioni) allerdings auch viele Buchten in denen man, je nach Wetterlage, gut geschützt übernachten kann. Zudem hat man je nach Windrichtung meistens mehrere Optionen und muss sich nicht wie beim Entlangsegeln an einer Küste oder Inselumrundung für eine Richtung im Vorfeld entscheiden. Das bietet Gestaltungsmöglichkeiten.
  • Bis Ende Oktober/Anfang November sind noch warme Wassertemperaturen bis über 20 Grad möglich. Durch die Lage im süd-östlichen Teil des Mittelmeeres hat man hier noch bis spät ins Jahre gute Bademöglichkeiten beim Ankern.
  • Manche sagen zwar in Griechenland gibt es überall das gleiche Essen, es unterscheidet sich nur in der Qualität. Einerseits stimmt es, dass es die klassischen Gerichte wie Griechischer Salat, Feta, Souvlaki, Bifteki in vielen Tavernen gibt, allerdings gibt es auch an einigen Orten abwechslungsreichere Speisekarten. Durchweg muss man sagen, dass man jedoch überall (im Vergleich zu anderen Mittelmeer-Ländern) in Griechenland noch relativ günstig essen und trinken kann und damit die Bordkasse schont.
  • Günstig sind in Griechenland auch die meisten Liegegebühren in den (oft Stadt-) Häfen. Überwiegend ist die Infrastruktur puristisch, meist wird mit Buganker römisch-katholisch, ab und zu längsseits und sehr selten mit Muringleinen angelegt. Aber meistens sind die Preise eher im Bereich um die 10€/Nacht und 40 Fuss und damit wesentlich günstiger als in anderen Ländern im Mittelmeer. Meistens gibt es auch einfache Duschen und Sanitärgebäude in den Häfen. Goldene Armaturen sollte man jedoch nicht erwarten.

Was sollte ich bedenken?

  • Die Strände in den Buchten haben zwar oft einen Sandstrand, dass man hier jedoch kilometerlange Sandstrände vorfindet ist eher selten. Meistens wird die Umgebung an Land schnell etwas felsig und steinig. Wer auf der Suche nach dem hellweißen Karibikstrand ist, wird ihn im Segelrevier Saronischer Golf eher nicht finden.
  • Ein Vorteil der, je nach Geschmack, natürlich auch ein Nachteil sein kann, ist die minimale Ausstattung in den Häfen. Wer hier mehr Komfort sowohl beim Anlegen als auch bei der sanitären Infrastruktur sucht, ist hier nicht so gut aufgehoben.
  • Zwar kann man, wie oben beschrieben, mit einem guten Blick auf den Wetterbericht und seiner Routenwahl relativ gut bestimmen wie viel Wind und Wellen man sich aussetzen möchte, jedoch kann es durchaus auch mal vorkommen, dass man es mit etwas stärkerem Wind und höheren Wellen gegenan zu tun hat. Besonders wenn man aus Richtung Hydra wieder in Richtung Athen oder Lavrion zurück muss.

Anreise

Die Anreise per Flugzeug zum Flughafen Athen-Eleftherios Venizelos ist meistens relativ problemlos. Oft gibt es viele Direktflüge.

  • Ab Frankfurt: 2:50h – 150-250€

Charterbasen

Vom Flughafen Athen aus erreicht man zwei Chartenbasen, Kalamaki Marina oder auch Alimos Marina genannt sowie Lavrion Marina in ungefähr der gleichen Zeit und auch gleich gut. Beide Startpunkte kann man günstig mit dem öffentlichen Bus erreichen oder auch komfortabler mit dem Taxi. Sollte man vorhaben mehr den nördlichen Teil des Segelrevier Saronischer Golf zu erkunden bietet sich natürlich Athen an. Möchte man eher gleich den Sprung direkt zu Poros oder Hydra machen, kann man auch gut von Lavrion aus starten (oder man hat von hier natürlich die Möglichkeit bei passendem Wetter in die Kykladen zu starten).

Die Kalamaki Marina ist im Vergleich zu Lavrion riesig, an einer großen und lauten Stadtautobahn gelegen und gefällt mir persönlich nicht so gut. Auch das Einkaufen gestaltet sich in Lavrion etwas einfacher, da hier der Supermarkt etwas näher an der Marina liegt. Insgesamt ist Lavrion auch etwas entspannter – bis auf die Wochenenden, dann kann auch in den Bars am Hafen einiges los sein.

  • Athen – Kalamaki Marina/Alimos Marina (Taxi: 30-45min)
  • Lavrion – Lavrion Marina (Taxi: 30-45min vom Flughafen 50€/4P., Bus: über Marcopolo ca 1:15h)

Bei allen Vercharterern kommt an beiden Basen in der Regel nach der Charterwoche ein Tankwagen zum Nachbunkern. Das finde ich persönlich ziemlich entspannt, da man sich das rumgeeiere vor der Tanke am Freitag Nachmittag sparen kann.

Reisezeit

Wie schon geschrieben, war ich schon bis spät in den Herbst zum Segeln in Griechenland. Der Sommer ist natürlich sehr heiß, durch den dann teilweise jedoch starken Meltemi auch besser auszuhalten. Ich würde daher den Herbst oder das Frühjahr daher vorziehen als den Sommer.

Wind

Typisch für die Region ist der Meltemi. Im Segelrevier Saronischer Golf tendenziell aus N bis NE weiter in der Ägäis auch mehr aus N. Dieser Wind wird durch das sich im Sommer einstellende Hitzetief über der Türkei gebildet und kann daher in den Sommermonaten am stärksten sein und auch Sturmstärke erreichen. Im Frühjahr oder Herbst ist der Wind weniger stark ausgeprägt, jedoch kann man das typische Windmuster des Meltemi – sich über der Ägäis auffächernder Nordwind auch zu diesen Jahreszeiten beobachten.

Etwas aufpassen muss man, wie überall, wenn man sich bei Meltemilage auf den Südseiten in Lee befindet. Hier können sich dann oft stärkere Fallwinde bilden, welche besonders nachts durch die Abkühlung der Luft noch verstärken können. Auch an exponierten Kaps oder Straßen zwischen Inseln muss man – speziell bei Meltemilage – mit einer Windverstärkung rechnen.

Je weiter man tendenziell in den Saronischen Golf nach Norden hinein segelt, desto schwächer wird bei Nordwind in der Regel sowohl die Windstärke als auch der Seegang.

Wetterberichte

Einen lokalen Wetterbericht findet man beim: Hellenic Meteorological Service

Sonst gibt es auch – wie für viele andere Regionen – brauchbare Windvorhersagen und weitere Wetterberichte bei windy.com.

First-hand Spots – Unser Revierführer Saronischer Golf

In diesem Abschnitt berichte ich von Orten, an denen ich selbst schon mal war. Weiter unten habe ich nochmal zusätzlich Orte aufgeführt die mir bisher empfohlen wurden, die ich allerdings noch nicht selbst besucht habe.

Marina Kalamaki/Marina Alimos (Charterbasis, Hafen)

Die Marina Alimos (oder früher auch Marina Kalamaki genannt) ist insgesamt eine riesige Marine mit über 1000 Liegeplätzen und auch vielen Charterbasen. Hier herrscht vor allem an den typischen Rückkehr- und Übergabe-Tagen, Freitag und Samstag eine Menge Betrieb. Ich persönlich war immer recht froh schnell nach der Übergabe hier weg gekommen zu sein. Einkaufen für die Charterwoche fand ich immer etwas unkomfortabel, da der Supermarkt nur mit dem Taxi erreichbar war – bis wir mittlerweile entdeckt haben, dass es einen Supermarkt gegenüber der Haupteinfahrt zur Marina (im Norden) gibt.

Um morgens kurz schwimmen zu gehen, kann man entweder zum Edem Strand im Norden (750m entfernt) oder zum „Stadtstrand“ Kalamaki Beach (auch ca. 750m) im Süden gehen. Bei ersterem Strand gibts auch das gleichnamige Restaurant Edem. Am südlichen Ausgang der Marina gibt es auch eine kleinere Taverne. Beim Stadtstrand Kalamaki Beach gehen viele Einheimische früh morgens schwimmen und trinken ihren Frappe. Ganz in der Nähe über die Brücke der Stadtautobahn, gibt es eine ganz gut sortierte Bäckerei elias.

Im Norden der Marina vor dem Edem Strand kann man auch ganz ok bei 3 bis 5m Tiefe auf Sand ankern, falls man sich aus der vollen Marina schnell verziehen will.

Hafeneinfahrt zur Kalamaki Marina/Alimos Marina
Hafeneinfahrt zur Kalamaki Marina/Alimos Marina

Marina Lavrion (Charterbasis, Hafen)

Im Gegensatz zur Kalamaki Marina ist die Marina in Lavrion ruhiger. Der Supermarkt ist zu Fuss zu erreichen und ruft einem auch gerne ein Taxi (ca. 5€) was dich dann zusammen mit deinen Einkäufen (je nach Liegeplatz) bis fast vors Boot fährt. Gegenüber vom regulären Supermarkt gibt es auch noch den Jumbo „Super“ Markt. Hier kann man noch die ein oder anderen spaßigen Gimmicks für die Segelzeit besorgen.

Zum morgendlichen Schwimmen kann man nach Norden gehen (ca. 1km) zum Lavrion Islet Beach. Der Chic ist eher rustikal mit Blick auf die Industrie-Schornsteine im Norden, aber zum kurzen Schwimmen ganz in Ordnung.

Tavernen gibt es eine Menge. In der Ermou Straße findet man eine Taverne an der nächsten.

Asimaki (Bucht)

Die Asimaki Bucht ist eine der ersten Ankermöglichkeiten, wenn man Lavrion nach Süden hin verlassen hat. Sie ist ca. 4sm entfernt und kann damit in einer knappen Stunde von Lavrion erreicht werden. Der nördliche Teil der Bucht ist etwas größer und tiefer eingeschnitten. Dort gibt es hauptsächlich einen Badestrand. Man kann sie ganz gut aussuchen wo man zwischen 3 bis 5m Wassertiefe auf Sand ankern möchte. Der süd-westliche Teil der Bucht ist etwas kleiner und weniger gut geschützt. Man muss etwas auf die Felsen aufpassen, die diese beiden Teile der Bucht trennen. Man kann auch in diesem kleineren Teil der Bucht gut ankern, sofern das Wetter es zulässt. Es gibt dort am kleinen Strand eine Hotel-/Appartmentanlage durch deren Zubringerstraße man zur „Hauptstraße“ gelangt. Dort ist als nächstes die Taverne Artemis und die Bäkerei Sounion zu erreichen.

Asimaki Bucht
Asimaki Bucht südlich von Lavrion vor dem Kap Sounion

Glyfada (Bucht)

Verlässt man die Alimos Marina nach Süden kann man nach ca. 6,5sm den Nobelwohnwohrt Glyfada von Athen erreichen. Es gibt im Süden von Glyfada selbst eine sehr weitläufige Bucht mit kleinere Stränden, durchzogen mit felsigen Teilen und einer kleineren vorgelagerten Insel. Bei ruhigerem Wetter kann man auf meistens ca. 6m Tiefe ankern, es gibt einzelne 4-5m tiefe Flecken allerdings auch viel Seegras, sodass man manchmal ein bisschen Suchen muss bis man einen Fleck gefunden hat, wo der Anker gut hält.

Es gibt hier einige Restaurants mit außergewöhnlicher Speisekarte (für griechische Verhältnisse). Im griechischen Vergleich zwar teurer, aber verglichen mit deutschen Restaurants ähnlicher Klasse wieder recht günstig, z.B. das Agora.

Sounion (Bucht)

Kap Sounion

Aussicht aus der Bucht am Kap Sounion

Entweder ist von man von Lavrion in Richtung Saronischem Golf unterwegs ist oder von Athen in Richtung Kykladen dann kommt man zwangsläufig am Kap Sounion mit dem markanten Poseidon Tempel vorbei.

Im inneren östlichen Teil direkt am Fuße des Poseidon Tempels kann man bis kurz vor der markierten Badezone ankern. Manchmal muss man hier etwas suchen bis man einen guten Platz für den Anker gefunden hat. Im linken Teil vor den Tavernen muss man ein wenig aufpassen, dass der Anker sich nicht an den Felsen verhakt und man wirklich Sand erwischt. Im süd-östlichen Teil direkt unterhalb des Tempel ist es möglicherweise noch wesentlich Tiefer als 5m. Hier gibt es zwei schöne Tavernen, eine davon direkt am Strand.

Es gibt noch einen nördlichen Teil der Bucht, der weiter von Tavernen entfernt ist. Dort hat man allerdings mehr Auswahl um bei 3-5m Tiefe auf Sand zu ankern. Sollte man bei N/NW Meltemi hier Schutz suchen, findet man hier wesentlich besser haltenden Grund.

Poseidon Tempel
Der Poseidon Tempel, auf den man von fast allen Plätzen in der Bucht am Kap Sounion blicken kann

Salamina – Ormos Kakis Viglas (Bucht)

Gute 10 sm nördlich von der Marina Alimos kommt man zur Insel Salamina. Dort kann man unter anderen in die Kakis Viglas Bucht. Hier kann man auf 3-4m Tiefe auf Sand ankern. Es gibt ein paar Tavernen am Strand. Wir hatten das Erlebnis, dass das Wasser im nördlichen Teil des Segelrevier Saronischer Golf nicht ganz so klar war wie weiter im Süden. So auch in dieser Bucht. Die Hänge dieser Bucht sich allerdings sehr schön mit Bäumen bewachsen und grün – etwas untypischer für Griechenland – mutete aber sehr mediterran an.

Aegina – Agia Marina (Hafen, Bucht)

Sehr zentral im Saronischen Golf liegt die Insel Aegina. Auf der Ostseite der Insel gibt es die größere Bucht Agia Marina mit dem gleichnamigen Sandstrand. Als wir zuletzt (2021) hier waren, wurde die kleine Anlegemole erweitert. Möglicherweise entstehen hier in Zukunft weitere Anlegemöglichkeiten für Yachten. Bis dahin kann man nördlich der Mole oder weiter süd-westlich davon Ankern. Man muss auf die Felsen/Riffe achten, die sich von rechts und links vor dem Sandstrand ins Wasser ziehen. Dazwischen kann man auf 3-5m Tiefe auf Sand ankern. Mit dem Dinghy kann man dann zur Anlegemole fahren um in den kleinen Ort zu gelangen. Hier gibt es einige Tavernen auch mit schönem Blick über die Bucht, z.B. Kiriakis.

Aegina – Klima (Bucht)

An der Südspitze von Aegina gibt es die Bucht Klima. Diese ist bis vor der Badezone vor allem in der Mitte noch recht Tief > 8m. Ganz gut konnte man am süd-östlichen Tiel die 5m-Linie abfahren und sich dort einen guten Spot zum Ankern suchen. Das Ufer fiel hier relativ steil ab, sodass man relativ nah heran fahren konnte. Den Strand haben wir nicht weiter erkundet, möglicherweise gibt es hier tagsüber ein kleines Strand-Cafe bzw. -Bar.

Aegina Klima
Klima Bucht im Süden von Aegina

Nisos Moni (Bucht)

Wem Perdika auf Aegina zu voll ist, der kann auf der kleineren gegenüberliegenden Insel Moni ankern. Von Süden aus kommend sieht die Insel Moni sehr karg mit steilem Ufer aus. Im Norden gibt es eine kleine Landzunge, von der man östlich und westlich ankern kann. Im Osten gibt es einen größeren 3-5m Tiefen Sandfleck mit einer kleinen Bar/Cafe am Strand (welche allerdings schon früh im Jahr geschlossen ist). Allerdings ist es wohl hier öfter voll. Alternativ kann man die Landzunge nach Westen umrunden und hier bei etwas größerer Wassertiefe (ca. 6-7m) ankern.

Auf der Insel laufen einige Pfaue und Rehe (?) herum.

Nisos Moni
Nisos (Insel) Moni gegenüber der Stadt Perdika auf Aegina

Methana (Hafen)

Methana sind wir relativ spontan angelaufen, als wir eigentlich von Norden kommend nach Poros wollten. Die Stadt Methana liegt im Süden der Halbinsel Methana. Es gibt einen inneren ziemlich gut geschützten Hafen, der allerdings mittlerweile nur noch Dauerliegern vorbehalten ist. Mit einer Charteryacht kann man nur am äußeren Fähranleger römisch-katholisch anlegen. Es gibt eine Hafenpromenade mit vielen Tavernen, die als wir im Oktober hier waren allerdings größtenteils schon geschlossen waren. Daher war für uns der Ort etwas ausgestorben. An der schmalen Landzunge, die den Fähranleger vom inneren Hafen trennt gibt es einen kleinen Strand von dem aus man schwimmen kann.

Interessant ist das alte (mittlerweile etwas heruntergekommene – wie vieles in Griechenland) Thermalbad. Die Thermalquelle ist noch aktiv und befüllt weiterhin das Becken vor dem Badehaus mit einem milchigen Wasser.

Das alte Thermalbad auf Methana
Das alte Thermalbad auf Methana

Poros (Hafen)

Die Stadt Poros liegt im Süden der gleichnamigen Insel an einem recht schmalen natürlichen Kanal, der die Insel vom Festland trennt. Wenn man von Norden nach Poros fährt hat man ein bisschen das Gefühl auf einem See unterwegs zu sein.

Es gibt zahlreiche Anlegemöglichkeiten südlich direkt gegenüber der zahlreichen Tavernen am schmalen Teil der Passage kann man längsseits gehen, auch oft im Päckchen. Nördlich der Altstadt gibt es nochmal zahlreiche Plätze um römisch-katholisch anzulegen. Vor dem Fähranleger gibt es auch nochmal einen einzelnen Steg der von Yachten genutzt werden kann – je nach Auslastung kann man hier auch römisch-katholisch anlegen oder in ruhigeren Zeit auch längsseits von beiden Seiten.

In der Altstadt gibt es zahlreiche Tavernen und Einkaufsmöglichkeiten. Man kann einen kleinen Spaziergang (ca. 5km einmal um die Altstadt herum und am Sportplatz vorbei um die kleine Landzunge entlang der wenig befahrenen Straße machen.

Soupia (Bucht)

Gegenüber von Hydra oder sobald man von Poros kommend das östliche Kap nach Westen umrundet hat gibt es ein kleine Ankerbucht vor der winzigen Felseninsel Soupia. Wenn man sich von den Felsen, welche die innere Bucht nach Süden abtrennen, freihält kann man gut bei 3-4m auf Sand ankern und liegt relativ geschützt. Es gibt einen kleinen Sandstrand ohne weitere Infrastruktur. Manchmal stehen dort einzelne Camper/VW-Busse dort frei.

Nördlich der kleinen Insel kann man auch nochmal ankern und es gibt ein kleines Dinghy-Dock aus Beton, welches zu einer verfallenen Camping-Anlage gehörte.

Soupia Bucht gegenüber der Insel Hydra
Soupia Bucht gegenüber der Insel Hydra

Hydra (Hafen)

Die Stadt Hydra und ihr Hafen sind aus vielerlei Hinsicht recht speziell und daher auch recht bekannt. Es gibt zum einen keine Autos auf der Insel (außer drei Müllautos), alles an Warenlieferungen wird hier per Hand, Handkarren oder Eseln vom Fähranleger transportiert. Zudem liegt der kleine Hafen in einer Art Kessel an dessen Hängen sich die Gebäude der Stadt hochziehen. Im Hafen selbst ist Hafenkino aufgrund der Enge und fehlenden Steginfrastruktur garantiert.

Angelegt wird sowohl an der Stadt- als auch der Molenseite römisch-katholisch mit Buganker und voreinander im Päckchen. Das kann einerseits oft dazu führen, dass man bei Einfahrt in den Hafen nicht direkt erkennt wo noch eine Anlegemöglichkeit besteht, anderseits es sich verhakende Ketten und Anker gibt und man sich manchmal verholen muss, wenn ein Innenliegender früher seinen Liegeplatz verlassen möchte. 

Tendenziell lohnt es sich gegen Mittag (zwischen 11-14 Uhr) zu kommen. Dann haben einerseits die meisten Yachten, welche in Hydra übernachtet haben ihren Liegeplatz verlassen, anderseits sind die meisten Yachten noch nicht angekommen und man hat am meisten Auswahl. Der Teil direkt links von der Hafeneinfahrt ist für Fähren frei zuhalten, der Teil direkt geradeaus von der Einfahrt ist für Taxi-Boote freizuhalten.

Am besten ist es auf der Stadt-Seite direkt an der Mole zu liegen, dann kommt man direkt an Land. Liegt man weiter außen im Päckchen muss man oft das Dinghy nutzen um an Land zu kommen. An der Außenseite der Außenmole habe ich persönlich noch nicht gelegen, auch wenn das möglich ist. Viele größere Yachten nutzen diese Liegeplätze. Man liegt dort einerseits gegen Nord relativ ungeschützt, es ist relativ tief und aufgrund der Molenfelsen, kann man auch nicht allzu nah rückwärts an die Mole fahren.

Hydra Stadt

Ausblick auf den kleinen (und oft chaotischen) Hafen von Hydra Stadt

Im Hafen von Hydra
Sicht in den Hafen von Hydra
Hafenmole von Hydra
Auf der Hafenmole von Hydra (links das innere Hafenbecken, rechts Anlegestellen für größere Superyachten an der Außenseite der Mole)

Wenn man morgens zeitig aufsteht, kann man beim Ausladen der Waren von der Fähre und beim Verladen auf die Esel zu schauen und dabei einen Frappe oder Greek Coffee trinken.

Ausladen in Hydra Hafen - deshalb lohnt es sich: Saronischer Golf segeln!
Morgens beim Frappe oder Greek Coffee zuschauen wie die Esel mit den angelieferten Waren von der Fähre beladen werden

Es gibt zahlreiche Tavernen, die man in den schmalen Gassen entdecken kann. Ganz nett ist die Taverne Psaropoula, von deren Terrasse man einen schönen Blick über den Hafen hat.

Zum Schwimmen kann man westlich an der Außenmole vorbei etwas bergauf gehen und dann zwischen der Spilioa Beach Bar und Hydronette Bar auf Treppen die Felsen wieder hinab und über einige Badeleitern wieder ins Wasser. Dies ist auch ein super Platz für einen Sundowner mit Blick Richtung Spetses im Westen. Später im Jahr habe ich es schon öfter erlebt, dass die Bar zu ist, dann muss man sich selbst mit Getränken versorgen.

Mandraki (Bucht)

Sollte man in Hydra selbst keinen Platz mehr im Hafen bekommen, kann man in die ca. 1sm östlich auf der Insel Hydra gelegenen Mandraki Bucht ausweichen. Der innere Teil wird von einer verfallenen Appartment-/Hotelanlage eingenommen. Die Bucht ist relativ tief, am besten kann man im südlichen Teil vor der Taverne auf ca. 6-8m ankern. Ich habe auch schon gesehen, dass einige Yachten im nördlichen Teil der Bucht mit Landleine geankert haben, habe das selbst aber noch nicht gemacht. Man muss etwas aufpassen wo man seinen Anker platziert, ich habe auch schon alte Ketten oder Rohre auf dem Grund gesehen.

Mandraki Bucht
Taverne in der Mandraki Bucht, ca. 1sm östlich von Hydra Stadt

Ermioni (Hafen)

Auf dem Weg nach Westen aus dem Saronischen Golf heraus kann man noch einen Stop in Ermioni machen. Die Stadt liegt auf einer schmalen Landzunge, welche einen kleinen Park an seiner Spitze hat. Der Spaziergang einmal um den Park herum an der Küste ist ca. 1,5km lang. Auf der Nordseite befindet sich in einer kleinen Bucht ein kleiner Hafen mit einigen Anlegeplätzen für Yachten. Ich finde die Mole auf der Südseite etwas entspannter, da wesentlich mehr Platz vorhanden ist. Hier geht man auch römisch-katholisch an die Mole, direkt gegenüber gibt es zahlreiche Bars und Tavernen.

Nach dem Fähranleger gibt es eine kleine Badestelle mit Leiter zum Einstieg. Etwas aufpassen muss man hier auf Seeigel, die zwischen den Felsen liegen können. Ist man erstmal im Wasser wird es allerdings schnell tief und man kann super schwimmen.

Ermioni
Restaurants mit Aussicht auf der Südseite von Ermioni
Park bei Ermioni. Unser Revierführer Saronischer Golf.
Nach einem Segeltag kann man sich sehr schön im Park direkt bei Ermioni etwas die Beine vertreten

Second-hand spots – Unser Revierführer Saronischer Golf

Hier ein paar Tipps zu Orten, die mir bisher nur empfohlen wurden, die ich allerdings noch nicht selbst besucht habe.

Epidauros (Bucht)

Epidauros liegt westlich von Methana am Festland. Man muss leider den kompletten Bogen nördlich um Methana machen und kann aufgrund der, wenn auch sehr kleinen Landverbindung, von Methana zum Festland leider nicht nach Poros abkürzen. Daher hat es uns noch nie in diese Ecke verschlagen. Südlich von der Stadt Epidauros gibt es die „versunkenen Ruinen“ von Epidauros. Das soll ziemlich nett zum Schnorcheln sein.

Methana – Vathi (Hafen)

Der winzige und idyllische Fischerhafen auf der Westseite von Methana soll auch relativ urig sein. Die Bilder sehen vielversprechend aus. Allerdings auch ziemlich klein.

Warst du auch schon im Segelrevier Saronischer Golf segeln oder in einem anderen Revier in Griechenland oder im Mittelmeer, dann schreib mir doch in einem Kommentar, was dir dort besonders gut gefallen hat!

Literatur und Revierführer Saronischer Golf

Natürlich kann ich in meinen Blog-Beiträgen gar nicht die nautischen Details beschreiben, die bereits von zahlreichen Autoren in Büchern und Revierführern zusammengefasst wurden. Mein Anspruch ist mehr euch eine Inspiration und Einstieg in die jeweiligen Reviere zu geben. Hier ist meine weiterführende Liste mit Literatur und dem ein oder anderen „Revierführer Saronischer Golf“:

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  1. Heikell – Griechische Küste (70€)
    Der „Heikell“ ist ein ziemlich umfassendes Werk für sämtliche griechischen Gewässer, nicht nur das Segelrevier saronischer Golf. Dementsprechend dick und schwer ist das Buch. Die englische Version (s.u.) ist meistens auf allen Charteryachten als Standardwerk vorhanden. Es lohnt sich also weniger das schwere Ding in den Urlaub selbst mitzunehmen. Zur Vorbereitung des Törns, vor allem aufgrund seiner Breite sehr lohnenswert. Generell fokussiert sich der Autor sehr auf die nautisch relevanten Dinge – Detailkarten von Häfen und Buchten inkl. Tiefenangaben und Ansteuerungshinweisen. Tipps zum Leben und Vergnügen an Land gibt es hier weniger. Da muss man selbst recherchieren bzw. andere Literatur heranziehen.
  2. Heikell – Greek Waters Pilot (englisch, 55€)
    Wer kein Problem mit der englischen Sprache hat kann auch super ein paar Euros sparen und sich die englische Version zulegen.
  1. Radspieler– Törnführer Griechenland 1 (40€)
    Insgesamt beschreibt der Radspieler weniger Details als der Heikell, ist allerdings auch in diesem Band nur regional auf den Saronischen Golf beschränkt.
  2. Hotvedt – Hafenguide Griechenland 1 (70€)
    Der Autor Hotvedt hat wenige Revierführer bisher geschrieben, allerdings werden oft die guten Luftaufnahmen gelobt. Diese bieten mit den Beschreibungen oft einen sehr guten Einblick in die örtlichen Gegebenheiten. Den Revierführer habe ich selbst noch nicht persönlich gelesen.
  3. Navionics Boating Mediterranean & Black Sea Android Google PlayStore iOS Apple iTunes Store (20€)
    Solltet ihr euch eine Seekarte zulegen wollen, lohnt sich eigentlich die digitale Karte von Navionics sehr. Für die Navigation unterwegs sehr praktisch. Zur Vorbereitung des Törn eignet sich auch die kostenlose Navionics WebApp sehr gut. Diese bietet einem für viele Gebiete das identische Kartenmaterial wie in der kostenpflichtigen App, allerdings als reine Online-Anwendung. Für die Navigation unterwegs daher weniger geeignet.

Links

Hier noch ein paar weiterführende Links zum Segelrevier Saronischer Golf:

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